Inhalt

Radverkehr

Auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Kommune

Viele Gründe sprechen für eine Förderung des Radverkehrs. Darum hat sich der Stadtrat in seiner Sitzung am 29.04.2015 dazu bekannt, die Welterbestadt Quedlinburg zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu entwickeln.

Auf dem Weg dahin, sind einige Defizite zu überwinden:

  • das Radverkehrsnetz weist zahlreiche Netzlücken auf,
  • einige Abschnitte des Netzes sind unsicher, die Radverkehrsführungen entsprechen nicht mehr dem technischen Regelwerk,
  • Teile des Stadtgebietes sind durch die historischen Wegebeläge nicht fahrradfreundlich,
  • der Radverkehr ist durch verkehrsregelnde Maßnahmen, die insbesondere den Kraftverkehr lenken sollen betroffen (Einbahnstraßen, Fußgängerzonen),
  • wegen ihrer Haushaltslage kann die Stadt die Verkehrswege nur sehr langsam bzw. investitionsbegleitend fahrradfreundlich umbauen,
  • sichere Abstellmöglichkeiten für Radfahrer fehlen.

Ziel ist es:

  • den Anteil des Fahrrades am städtischen Verkehr deutlich zu erhöhen,
  • die Fahrradnutzung zur Arbeit, zu Schule, in der Freizeit und zum Einkaufen durch ein Angebot an möglichst umwegfreien, gut zu befahrenden und sicheren Direktverbindungen fördern,
  • die Steigerung der Attraktivität des bestehenden touristischen und Freizeitroutennetzes,
  • eine sinnvolle Vernetzung des Alltagsradverkehrsnetzes mit dem Freizeitnetz und dem ÖPNV
  • Behebung der Gefahrenstellen für den Radverkehr,
  • das Fahrradklima insgesamt positiv zu gestalten.


Teilmaßnahmen aus diesem Katalog werden kontinuierlich umgesetzt. Derzeitige Themen sind:

  • Errichtung Fahrradstraße Quarmbachweg
  • Radstation Bahnhof
  • Radwegeverbindung QLB - Thale (Neinstedter Feldweg)
  • Erstellung des Boderadweg in Zusammenarbeit mit der Stadt Thale und der Verbandsgemeinde Vorharz

Hierbei wird auch auf die Vernetzung und das Netzwerk der Kommunen gesetzt. Seit 2020 ist die Welterbestadt Quedlinburg Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen Sachsen-Anhalt e. V..

Genießen Sie den Vorharz mit einer gemütlichen Radtour. Anregungen können Sie auf den nebenstehenden Seiten erhalten. Natürlich stehen im Netz noch weitere Anbieter zur Verfügung.

Errichtung Fahrradstraße Quarmbachweg

Kurzbeschreibung der Gesamtmaßnahme
Mit den geplanten Maßnahmen soll die Ausschleifung des Europaradweges - R 1 als zentrale und komfortable Radverkehrsachse hergestellt werden. Durch den Bau der Fahrradstraße wird ein Lückenschluss zwischen dem Neinstedter Feldweg und dem Brühlpark hergestellt. Diese Anbindung stärkt die Radverkehrsroute zudem im interkommunalen Schul-, Berufs- und Freizeitradverkehr in Richtung Thale.

Projektziele und Zielgruppen
Primäres Projektziel ist die weitere Steigerung der Attraktivität des Radverkehrs, eine Verkehrsverlagerung vom PKW auf das Fahrrad und eine damit einhergehende Reduktion von Treibhausgasemissionen. Mit zunehmendem Anteil hochwertiger, elektrifizierter Fahrräder und des Radverkehrs insgesamt steigt der Bedarf und der Anspruch an komfortable, sichere und möglichst kreuzungsfreie Radverkehrsverbindungen, wie sie auch im Nationalen Radverkehrsplan 3.0 gefordert werden. Die geplante Maßnahme dient dazu, Verbindungen durch das Stadtgebiet wesentlich zu beschleunigen und die Anbindung von Thale mit seinem Schul- und Stiftungsstandort in Neinstedt zu verbessern. Der Quarmbachweg ist ein Teil der südlichen Radverkehrsroute in die Kernstadt.

Beschreibung der Maßnahme
Die geplante Maßnahme verfolgt einen integrativen Ansatz. Sie schafft einen Lückenschluss und verbindet/verlängert die bereits vorhandene, gut frequentierte Radverkehrsverbindung mit interkommunalen Gebieten und dem überregionalen Radverkehrsnetz. Es ist geplant den Quarmbachweg als Fahrradstraße auf einer Länge von 455 m herzustellen. Er soll in einer Breite von 6,75 m, welcher den Qualitätsstandards für Radverkehrsanlagen in Sachsen-Anhalt und Empfehlungen für Radverkehrsanlagen entspricht, hergestellt werden.
Ein Ausbau der Wegestrecke stellt eine wesentliche Verbesserung für die Nutzer (Radfahrer) dar und erfüllt die Qualitätsansprüche für einen Klasse-1-Radweg. Ein Ausbau des Radweges stellt auch in der Unterhaltung ein nachhaltiges Vorgehen dar.

Finanzierung der Maßnahme
Die Maßnahme wird aus dem Fördermittelprogramm „Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer nachhaltigen, multimodalen Mobilität in den Städten und ihrem Pendlerraum im Rahmen des EFRE/JTF Programms 2021-2027 des Landes Sachsen-Anhalt“ finanziert.
Das Land Sachsen-Anhalt beteiligt sich in Höhe von 30 % an den zuwendungsfähigen Ausgaben. Aus Mitteln der Europäischen Union (EFRE) erfolgt eine Kofinanzierung in Höhe von 60 % der zuwendungsfähigen Ausgaben. Die Welterbestadt Quedlinburg wird die restlichen Kosten in Eigenleistung finanzieren.

Gemäß Kostenschätzung zur Maßnahme werden folgende Fördermittel zur Verfügung gestellt:
Landesmittel 122.453,89 €
EFRE-Mittel    244.907,79 €