Integriertes Stadtentwicklungskonzept
Das integrierte Stadtentwicklungskonzept (kurz: ISEK) stellt den Orientierungsrahmen für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt dar und definiert dabei die langfristigen Entwicklungsziele und Handlungsschwerpunkte für alle in der Stadtgesellschaft aktiv und passiv Handelnden.
Für eine nachhaltige Entwicklung der Welterbestadt Quedlinburg bedarf es strategischer Informations- und Entscheidungsgrundlagen. Ein wichtiges Instrument ist dafür das Stadtentwicklungskonzept, das für die Gesamtstadt und ihre Teilräume demografische, ökonomische, ökologische und soziokulturelle Anforderungen zusammenführt sowie stadtstrukturelle und -funktionelle Ziele, Strategien und Maßnahmen integrativ ableitet.
Ein integriertes Stadtentwicklungskonzept beschreibt somit eine in sich geschlossene Strategie für die künftige Entwicklung, die in der Regel einen Zeithorizont von 15 Jahren abbildet. Seinem Rechtscharakter nach zählt das integrierte Stadtentwicklungskonzept zu den informellen Planungen. Unmittelbare bodenrechtliche Wirkungen treten nicht ein. Die Rechtslage ist vergleichbar mit der des Flächennutzungsplanes.
Vorangegangene Stadtentwicklungskonzepte
Mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2012 formuliert die Welterbestadt Quedlinburg die von ihr angestrebte Entwicklung bis zum Jahr 2025 und hat sich mit einem entsprechenden Ratsbeschluss gebunden. Die Planung umfasste Quedlinburg als solches, ohne Einbeziehung der Ortschaften Bad Suderode und Stadt Gernrode.
Das Konzept ist Baustein des Welterbemanagementplans der Stadt. Es entstand zwischen September 2011 und Juni 2012 unter Begleitung einer Projektgruppe mit monatlichen Sitzungen, in der die Stadtverwaltung, das Landesdenkmalamt, das Landesverwaltungsamt, der Landkreis Harz und der Sanierungsträger Altstadt vertreten waren.
Ergänzung fand das Konzept durch Beschluss einer Maßnahmenliste als Zweite Fortschreibung des ISEK im Jahr 2016.
Das Entwicklungskonzept bildete in dieser Form die Grundlage für das Handeln von Politik, Wirtschaft und Verwaltung im Rahmen einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Stadtentwicklung sowie die Fördervoraussetzung der Städtebauförderung und weiterer Programme der letzten EU-Förderperiode.
Dritte Fortschreibung Integriertes Stadtentwicklungskonzept
In seiner Sitzung vom 05.12.2024 wurde vom Stadtrat für die Welterbestadt Quedlinburg die dritte Fortschreibung des ISEK, welches nun zusätzlich die Ortschaften Bad Suderode und Stadt Gernrode umschließt, beschlossen.
Das ISEK weist fundierte Perspektiven für die einzelnen Stadt- bzw. Ortsteile in unterschiedlichen Handlungsfeldern auf. Im Ergebnis steht eine Zukunftsplanung mit intensiver Beteiligung lokaler Akteure, die Siedlungs- und Freiraumentwicklung miteinander verknüpft und ein sicheres Grundgerüst für resiliente, nachhaltige Stadtstrukturen bildet. Abgeleitete Handlungsschwerpunkte und Maßnahmen unterliegen verknüpfenden Ansätzen hinsichtlich sozialer, kultureller, ökologischer, ökonomischer und umweltrelevanter Belange.
Der finale Bericht inkl. einer Dokumentation der durchgeführten Öffentlichkeitsbeteiligungen kann von jedermann eingesehen werden