Baustellentagebuch "Steinbrücke"
Mit diesem Tagebuch halten wir Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, mit einem Schmunzeln auf dem aktuellen Stand der Bauarbeiten in der Steinbrücke. Die Einträge werden bis zum Ende der Baumaßnahmen ca. alle zwei Wochen erscheinen.
12. März, Eintrag 7/7+3
„Liebes Tagebuch,
frisch aufgehübscht schwebte das Geländer heute Morgen von der Ladefläche des LKW. Es trägt nun seine vor Rost schützenden neuen Schichten. Diese vier Schichten zusammen sind nur 320 Mikrometer (=0,32 Millimeter) dick – jede einzelne wurde per Schichtdickenmessung überprüft. Alles tipptopp, der Zeitplan hat gepasst. Ist ja auch nicht immer der Fall.
Dein Quedlinburg“
4. März, Eintrag 7+2/7
„Liebes Tagebuch,
vor drei Wochen schwebte das Geländer an einem Kran baumelnd von seinem ursprünglichen Platz hinauf auf einen LKW. Dort wurde es festgezurrt und dann nach Westerhausen chauffiert, wo es überarbeitet wurde. Irgendwie hatte es doch nach kurzer Zeit schon Rost angesetzt, weshalb es eine neue Deckschicht braucht. Die Figürchen wurden entfernt, erhalten eine Einzelbehandlung. Das geschwungene Geländer derweil wurde von seinen alten Schichten befreit. In der vergangenen Woche erhielt es eine neue Grundschicht, zwei Zwischenschichten und die Deckschicht. Voraussichtlich am kommenden Donnerstag erfolgt eine Schichtdickenmessung. Es wird dann nochmals geprüft, damit alles seine Ordnung hat. Sodann darf das Geländer noch entspannen und seine neuen Schichten trocknen lassen. Wenn alles nach Plan verläuft, wird es sich uns bereits in der kommenden Woche auf der Brücke über den Mühlgraben präsentieren. Liebes Tagebuch, ich warte schon sehnsüchtig.
Viele Grüße
Dein Quedlinburg“
12. Februar, Eintrag 7+1/7
„Liebes Tagebuch,
es kamen kurz böse Erinnerungen an eine Sperrung in der Steinbrücke hoch, als der LKW mit Ladekran auf der kleinen Brücke über den Mühlgraben anhielt. Aber gesperrt wird hier nix. Es geht nur um das Geländer, dessen Beschichtung aufgearbeitet wird. Dafür muss es zurück nach Westerhausen in die Werkstatt, wo es wieder liebevoll umsorgt wird. Heute wurde es also abmontiert und verladen. Wenn alles nach Plan läuft, ist es Mitte März wieder zurück. Bis dahin übernehmen Bauzäune als temporäre Absperrung seine Funktion.
Liebes Tagebuch, es ist zwar schön, Dir mal wieder zu schreiben. Noch lieber hätte ich aber natürlich schnellstmöglich das Geländer samt Figürchen zurück. Aber das wird.
Bis bald,
Dein Quedlinburg“
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© Welterbestadt Quedlinburg
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30. Juni 2023, Eintrag 7/7
Bis bald, Dein Quedlinburg“
24. Juni 2023, Eintrag 6/7
Bis bald, Dein Quedlinburg“
5. Juni 2023, Eintrag 5/7
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© Welterbestadt Quedlinburg
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17. Mai 2023, Eintrag 4/7
„Liebes Tagebuch,
das Betonieren in der vergangenen Woche hat geklappt. Die Balkenköpfe der Widerlager sind brandneu. Insgesamt wurden 6 Kubikmeter verarbeitet. Damit man sich das mal vorstellen kann, das entspricht in etwa 30 Badewannen. Das wird für ausreichend Stabilität und Festigkeit sorgen, sodass dann sogar unsere Freiwillige Feuerwehr mit ihren Einsatzfahrzeugen über die neue Brücke fahren könnte. Und wer denkt, das war schon viel: Heute kamen mit Hilfe einer Autobetonpumpe noch mal 28 Kubikmeter für den Überbau dazu.
Zuvor wurden noch alle Leitungen, sprich Frisch- und Abwasser, Strom, Telefon, Internet etc. zurückverlegt. Was für ein Kuddelmuddel, was da wo zu liegen hat, damit man beim nächsten Mal (hoffentlich erst in 100 Jahren oder so) auch alles wiederfindet.
Die längste Zeit haben wir geschafft, nur noch ein bisschen durchhalten!
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© Welterbestadt Quedlinburg
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21. April 2023, Eintrag 3/7
Liebes Tagebuch,
nun ist sie tatsächlich so richtig weg, die kleine Brücke, die über den Mühlgraben führte. Und viele Menschen wollen wissen, was da nun so los ist und ob die Arbeiten auch ja im Zeitplan liegen. Denn es muss natürlich eine neue Brücke her. Die Händlerinnen und Gewerbetreibenden in der Steinbrücke ächzen nämlich ziemlich unter dem entstandenen Nadelöhr.
Aktuell liegen die Arbeiten im Zeitplan, das Einbohren der Pfähle war sogar schneller gegangen als zunächst gedacht. Das Abtragen der eigentlichen Brücke aber war dann doch mit mehr Aufwand verbunden. Da ließ sich nicht mit riesigem Gerät und Abrissbirne arbeiten – Handarbeit war angesagt, damit die umliegenden Gebäude durch entstehende Vibrationen nicht beschädigt werden. Dann wurden die Widerlager (wir erinnern uns, das war der Fuß der Brücke) eingeschalt, damit bald das Betonieren ebendieser beginnen kann. Sodann braucht es noch ein Traggerüst, den Oberbau, neue Leitungen (Gas, Strom, Internet) und natürlich das historische Geländer, das ja noch in Westerhausen beim Wellness ist und es sich gut gehen lässt. Danke an dieser Stelle an Frau Koch von RST, die uns so geduldig Auskunft gegeben hat.
´S looft auf der Baustelle, liebes Tagebuch – auch wenn wir noch ein bisschen aushalten müssen.
Bis ganz bald, Dein Quedlinburg
5. April 2023, Eintrag 2/7
„Liebes Tagebuch,
man versteht sein eigenes Wort kaum in der Steinbrücke. Der Lärm bedeutet aber zumindest, dass da nicht (nur) Kaffee getrunken wird. Die klotzen da richtig ran! In dieser Woche soll die kleine Brücke bis auf das Widerlager abgetragen sein. (Das Widerlager ist der Fuß der Brücke, der sich beinah im Mühlgraben befindet.) Sodann wird eine Schalung erstellt und die Bewehrung für die Betonierung vorbereitet. Währenddessen hat es sich das Geländer der Brücke in Westerhausen bei den Werkstätten für Denkmalpflege gemütlich gemacht. Demnächst wird es abgestrahlt und dann aufgearbeitet. Es bekommt z.B. zur Stabilisierung zusätzliche Pfosten. Anschließend wird es pulverbeschichtet. Es dauert allerdings noch eine Weile, bis es aufgehübscht seinen Kurort verlässt und wieder an seinem alten Platz zum Einsatz kommt.
Es geht voran, liebes Tagebuch. Etwa ein Drittel der Zeit ist schon rum. Der Rest vergeht dann hoffentlich auch im Nu.
Bis bald, Dein Quedlinburg“
22. März 2023, Eintrag 1/7
„Liebes Tagebuch,
in der Zeit seit dem 6. März ist viel geschehen mit der kleinen Brücke über den beschaulichen Mühlgraben, die zwar oben hübsch anzusehen war, aber von unten einigen Grusel bot. Sie bereitete wegen ihres schlechten Bauzustandes seit Längerem Sorgen. Die Stahlkonstruktion war stark verrostet, das Ziegelmauerwerk durchnässt und zerfroren.
Nachdem die Baustelle eingerichtet und erste Hinweisschilder angebracht waren, legte sich das fleißige Bauteam direkt mächtig ins Zeug. Unter Flüchen und Geschimpfe seitens zahlreicher Passantinnen und Anrainer galt es, die Pflastersteine abzutragen und die ansehnlichen und brauchbaren davon zum Bauhof zu bringen. Dann wurde die genaue Lage der Trinkwasserleitung durch Suchschachtung ermittelt (immer noch unter Protest gegen die Sackgasse), damit sie beim Bohren keinen Schaden nimmt. DAS wäre eine ziemliche Katastrophe geworden. Im Zuge weiterer Erdarbeiten musste das Umbinden der Leitungen namhafter Telekommunikationsunternehmen vorbereitet und durchgeführt werden. Und dann ging der Spaß erst richtig los: Das riesige Bohrgerät kam an und wurde ordentlich zurechtgerückt, ehe es unter ohrenbetäubendem Lärm neun Pfosten einbohren sollte. Sodann wird der Oberboden abgetragen.
Liebes Tagebuch, es bleibt spannend.
Bis ganz bald, Dein Quedlinburg“
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© Welterbestadt Quedlinburg
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