Aktuelles aus Quedlinburg: Bauhof im Einsatz
Quedlinburg, 4. März 2025 – In den vergangenen Monaten wurden in Quedlinburg und seinen Ortsteilen umfangreiche Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung des Baumbestandes durchgeführt. Die Stadt reagiert damit auf den schlechten Zustand vieler Bäume, der durch Trockenheit, hohe Temperaturen sowie Infrastrukturmaßnahmen zusätzlich verschärft wurde.
Drei Teams des Bauhofs waren im gesamten Stadtgebiet im Einsatz, um Totholz zu entfernen und die Bäume zu pflegen. „In nahezu jedem Baum der Stadt haben wir Totholz entdeckt“, berichtet Kai Wiebensohn, der beim Bauhof für das Stadtgrün verantwortlich ist. „Unserer Beobachtung nach hat sich die Entwicklung von Totholz in den letzten Jahren deutlich beschleunigt.“ Daher ist es notwendig, viel Pflege zu investieren, um die Vitalität der Bäume wiederherzustellen. Ein besonderer Fokus des Bauhof-Einsatzes lag auf den 328 Kopfbäumen, die fachgerecht zurückgeschnitten wurden. Diese traditionelle Pflegeform sorgt für eine langfristige Vitalität der Bäume, darunter Robinien, Kugelahorn und Rotdorn.
Die erforderlichen Genehmigungen stellen eine zusätzliche Herausforderung dar. Dazu zählen verkehrsrechtliche Genehmigungen, die frühzeitig beantragt werden müssen, um beispielsweise Parkplatzsperrungen zu ermöglichen. Aufgrund dieser Umstände und des erhöhten Pflegbedarfs der Bäume sind einige Arbeiten noch nicht vollständig abgeschlossen. Daher wurde der Stadt eine Sondergenehmigung bis zum 15. März 2025 erteilt. Diese Genehmigung ist besonders wichtig, da der Rückschnitt von Bäumen nur bis Ende Februar erlaubt ist, um die Brutzeit von Vögeln und anderen Tieren zu schützen.
Trotz intensiver Pflegemaßnahmen mussten von Herbst 2024 bis Frühjahr 2025 insgesamt 100 Bäume gefällt werden, da sie aufgrund von Trockenstress oder Pilzbefall nicht mehr standsicher waren. Betroffen waren unter anderem das Stadtgebiet von Quedlinburg, der Brühlpark sowie der Kurpark Bad Suderode. Besonders betroffen war der Kurpark, in dem ein verstärktes Buchensterben durch Pilzbefall (u. a. Hallimasch und Austernseitling) festgestellt wurde. Um die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten, waren hier umfassende Fällungen erforderlich. Die gefällten Bäume werden nicht im Gelände belassen, um einer möglichen Bodenversiegelung entgegenzuwirken.
Zur Optimierung der Arbeiten wurde Mitte 2024 ein Hubsteiger angeschafft, der eine effizientere Baumpflege ermöglicht. Zusätzlich wurde ein Spezialist für die Baumstumpfentfernung extern beauftragt, um Platz für neue Pflanzungen zu schaffen.
Um den Baumbestand langfristig zu erhalten, wurden zwischen Herbst 2024 und Frühjahr 2025 40 neue Bäume gepflanzt. In der darauffolgenden Pflanzperiode sind weitere 60 Nachpflanzungen in Quedlinburg und seinen Ortsteilen (insbesondere Bad Suderode) geplant. Zusätzlich ist eine groß angelegte Aufforstung vorgesehen, bei der auf einer Fläche von rund zwei Hektar im Waldgebiet Eselstall und im Waldgebiet Steinholz etwa 6.000 neue Bäume gepflanzt werden.