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Aktuelles aus Quedlinburg: Spendengelder kommen an

„Schokolade“, sagt Ivan und tippt auf das Bild, das Natalia Kalinina in den Händen hält. „Richtig“, sagt sie, „und schaut, sie ist viereckig.“ Was nach einem gewöhnlichen Gespräch in einem Kindergarten klingt, ist keines. Es wäre ohne die großartige Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger aus Bad Suderode, Gernrode, allen Ortsteilen und der Kernstadt schlicht nicht möglich.

Ivan ist fünf Jahre alt und mit seiner Familie aus der Ukraine vor dem Krieg geflohen. Er geht, ebenso wie vier weitere geflüchtete Kinder, in die Kita Süderstadt-Anne Frank. Sie alle besuchen einmal in der Woche ein Bildungsangebot, um spielerisch Deutsch zu lernen. Finanziert wird es durch Spenden der Quedlinburgerinnen und Quedlinburger, die als Hilfe für geflüchtete Menschen gegeben wurden. „Die Sprache ist der Schlüssel, der Türen zu vielen Möglichkeiten öffnet“, weiß Samantha Mantel, städtische Gleichstellungsbeauftragte, die die Kita und Natalia Kalinina zusammengebracht hat. Über das Lernangebot freut sich auch Stephanie Böhme, Leiterin der Kita Süderstadt-Anne Frank: „Die Kinder haben ja in der Kita den ganzen Tag die deutsche Sprache um sich, dennoch erleichtert ihnen die zusätzliche Stunde noch ein bisschen mehr das Ankommen.“ Das Wohlfühlen und das Zuhausesein in einem für sie fremden Land sei für die Kinder von enormer Bedeutung. Damit sie sich wohlfühlen, orientiert sich das Lernangebot an den Bedürfnissen der Kleinen, wie Natalia Kalinina sagt: „Sind die Kinder eher an Bewegung interessiert, Tanzen wir und spielen fangen, sind sie eher ruhig, dann malen, singen und basteln wir. Das wechselt innerhalb der Stunde ständig und ich bin da einfach flexibel.“ Frau Kalinina hat in Russland Deutsch auf Lehramt in Russland studiert, ist derzeit in Elternzeit und deshalb die ideale Lehrkraft.

Das Lernangebot für die Jüngsten soll über den Februar hinaus gehen. „Alles, was die Kinder jetzt schon an Sprache aufnehmen, hilft sowohl ihnen als auch später den Lehrkräften in den Grundschulen, das macht das Projekt so wertvoll“, findet Samantha Mantel und hofft auf weitere Unterstützerinnen und Spender aus dem Stadtgebiet.

Welterbestadt Quedlnburg, 23. Februar 2023

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Welterbestadt Quedlinburg
Öffentlichkeitsarbeit, Sabine Bahß
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